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1. Kala-Alm Night race

ein Besuch in Thiersee von <MM>

Eine mittlere Ewigkeit ist's her, daß das letzte MTB-Rennen in Thiersee stattfand. Anno 2003? Anno 2004? - Viel zu lange schier datiert's zurück, um noch wahr zu sein.

Umso erfreulicher, daß sich wieder ein Veranstalter, die Radunion Unterland, gefunden hat, das bzw. ein Rennen auszutragen, denn 1:1 dasselbe wie beim letzten Mal sollte es nicht werden. Vielmehr setzte man auf eine Alleinstellung und zwar in Form eines abendlichen Starts um 20 Uhr zu einem "Nachtrennen" (sofern man davon knapp nach der Sommersonnenwende überhaupt sprechen kann).

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Streckenkarte
Die orangefarbene Rodelbahnbeleuchtung ging jedenfalls an - und auch die Sonne brach pünktlich zum gedachten Startschuß durch die Wolken. Somit blieb den eher Nachtaktiven nur noch, möglichst dunkle Sonnenbrillen aufzusetzen, um sich selber dem Rennmotto gemäß die Sicht zu dimmen.

Mit ca. 60 Teilnehmern startete die Neuauflage durch - eine ganz passable Zahl anbetrachts der bescheidenen Mittel die zur Verfügung stehen dürften (weshalb's wohl auch keine Elite-Klasse gibt), nachdem ja erst neulich ein Kinderrennen finanziert worden war. Nun legte man für "die Großen" noch eins drauf - und man merkte es jedermann in der lockeren Herangehensweise und der lockeren Stimmung an, daß alle sowieso wußten, hier würde kein durchgestyltes Event ins Thierseer Landl gestellt werden, sondern eben ein Bergrennen von Radlern für Radler - ein (groß)familiäres Zusammenkommen quasi.

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Ich kann - ich will - ich werde: Patric, stets konzentriert bei der Sache.
In er Tat erschienen aber nicht nur jene aus der nächsten Umgebung (wobei die Thierseer selber gerademal durch einen (!) wackeren ihrer selbst vertreten waren): Kapazunder wie die Karwendelcup-Führende Birgit Hufnagl sowie Richard Obendorfer (ebenfalls ein Karwendelcup-Held) gaben sich ein Stelldichein, ebenso lebende Legenden wie Bernhard Empl.
Großteils freilich sah man das unterste Unterland vertreten, ausstrahlend bis ins Bayrische und Salzburgerische.

Das eigentlich Rennen selbst fand ohne mein Beisein statt; ich fuhr zusammen mit dem Schlußwagen zur Alm hoch. Trotzdem waren ein paar rennmäßige Schnappschüsse drin (vgl. Fotolink), ebenso wie ein, zwei Anfeuerungszurufe an jene, die den olympischen Gedanken hochhielten und jedem Rennen das bestätigen, was die Ausschreibungen so gerne hervorheben: JEDER kann mitmachen - vom 11-jährigen Buam bis zum rüstigen Radl-Routinier.

An Radl-Material fand sich vorher am Start schon durchwegs Sehenswertes - wenn nicht sogar Außergewöhnliches. Das eleganteste Teil war wohl jenes des Vaters des (Tages)Siegers: Ein Carbonrad mit orange-eloxierten Naben und anderen Teilen, die in Summe wohl keine 8 kg auf die Waage brachten.

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3 km / 390 hm - das sind die genauen Streckendaten lt. AMAP
Endlich ebenfalls im Ziel angekommen, informierte mich Richard Obendorfer über den flotten Felix, daß er "so 20 m ca." vor ihm ins Ziel gewirbelt war; nur 16 sec in der Ergebnisliste, aber 26 Jahre im Leben trennen die beiden voneinander. Und wohl die Ambition zum Profi, die sich bei Richard sicher nicht mehr manifestieren wird, bei Felix geht's hingegen genau in diese Richtung.

Die beste Dame, wie könnt' es anders sein, war wiedermal - siehe div. andere Tiroler Bergsprints - die Oberländerin Barbara Kaltenhauser aus dem unweit gelegenen Lenggries (über den Ursprungpaß drüber, dann links - und schon ist sie daheim. Okay, 70 km sind's auch - aber deutlich weniger als bis etwa Innsbruck). Der kundige Platzsprecher, übrigens derselbe wie bei allen bisherigen Kala-Alm-Rennen, klärte die interessierte Zuhörerschaft darüber auf, daß es auch in Bayern ein Oberland gäbe, Barbara K. daher nicht den Tiroler Höhen zuzurechnen sei. "Aber wir klingen eigentlich eh alle sehr ähnlich", meinte diese mit charmantem Lächeln Richtung der ihr zuzwinkernden Tiroler Buam.

Während also die Siegerinnen und Sieger nach und nach auf die von Autoscheinwerfern und sonstigen Lichtspendern beleuchtete Terrasse der Kala-Alm gerufen wurden, genoß man innen die Köstlichkeiten, wie sie eben so üblich sind auf über 1300 m Seehöhe: Gulasch, Gröstl, Schweinsbraten. Und hausgemachter Apfelkuchen. - Wer dann noch seinen Schnaps bei der Tombola gewann, konnte sich der Hüttengaudi sicher sein.

Noch vor Mitternacht hatten die meisten aber ihre vom Gepäcktransport mitgebrachten Nightrace-Lampen montiert, um die ca. 400 hm zurück zum Basisparkplatz beim Gasthof Schneeberg hinabzudüsen. "Schneeberg" war an diesem Abend übrigens fast wörtlich zu nehmen - nämlich anbetrachts der erstaunlich niedrigen Temperatur: Wer für diesen finalen Downhill keine Handschuhe und kein Stirnband / Ohrenschützer dabeihatte, stieß hier gewiß an die persönliche Leidensfähigkeit - noch viel mehr als beim herzmuskelschindenden Rennen.


Danksagung: Ohne Bernhard Empls spontante Zusage, mich auf seinem Weg von Innsbruck über Wattens und Kufstein aufzulesen, wäre ich gar nicht nach Thiersee gelangt. Dankeschön fürs Mitnehmen, Bernhard!
Retour ging's in ähnlicher Weise, nämlich statt mit Bus und Bahn unerwartet luxuriös mit Frau Ellinger - im verwandtschaftlichen Verhältnis zum Veranstalter stehend; auch ihr möchte ich ganz besonders für diesen Dienst danken! Vergelt's Gott vielmals!



vorweg die Ergebnisse lt. Aushang nach dem Rennen:

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Ergebnis nach Einlauf
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Klassen, Seite 1
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Klassen, Seite 2
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RU-Meisterschaft


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Videos:
Ansprachen:
Startgelände:

Rennen:

Zielgelände:

Siegerehrung:



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