E X T R E M E - A K T U E L L E S
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Faszination RAAM: Daniel Wyss, Wolfgang Mader und Franz Venier über das härteste Straßenradrennen der Welt / Videos © tirol_tv | |
Mader und Venier spulten Kilometer beim RollRinn für einen guten Zweck ab
Vergangenen Freitag 8.1.2010 sind die zwei Extremsportler Wolfgang Mader und Franz Venier im Rahmen der 10. Auflage von RollRinn zugunsten behinderter Menschen in der Region in die Pedale getreten. Ab 17.00 Uhr saß Wolfgang Mader am Ergometer (Daum Premium 8i) und ab 19.00 Uhr kam Franz Venier dazu. Ziel und Vorgabe war es, solange zu fahren, bis Wolfgang Mader die gespendeten Kilometer eingeholt hat. Bereits zu Beginn wurden 50 km gekauft und die „Jagd“ nach den Kilometern begann: Um 23.15 Uhr, also nach 6h und 15min hatte Mader die bis dorthin gespendete Kilometeranzahl von 250 Kilometer erreicht. Das war ein Schnitt von exakt 40 km/h. Die erstrampelten Spendengelder von ca. Euro 2.500 kommen einem vom Komitee RollRinn zu bestimmenden guten Zweck für behinderte Mitmenschen in der Region zugute.
Mader: „Diese Aktion hat sehr viel Spaß gemacht und es ist immer wieder schön, wenn man anderen Menschen, die nicht so viel Glück im Leben hatten und denen es nicht so gut geht, helfen kann. Selbstverständlich tut nach 6 Stunden am Ergometer bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 40 km/h und Umdrehungszahl von mehr als 120 U/min das eine oder andere am Körper weh, doch angesichts der teils schweren Schicksale vieler behinderter Mitmenschen stellt sich für mich nicht die Frage, ob mir hier am Rad etwas weh tut oder nicht!“
Wolfgang Mader und Franz Venier |
Interview mit Wolfgang Mader über das RAAM
MTB mit Gruber Assist am Buchacker-Almweg
MTB mit Gruber Assist am Buchacker-Almweg (ca. 5 min)
Details zum Video gibt's im Infoteil auf YouTube zu lesen.
Das Video paßt in diese Kategorie, weil das Fahren mit teilweiser elektrischer Unterstützung das andere Extrem im weiten Spektrum der Radmobilität darstellt: Es wird damit extrem einfach. - Und vielleicht kann man das charakterisierende Adjektiv ja auch auf die Geräuschkulisse beziehen... ;)
[anaus=Vergleich BionX ←→ Gruber Assist]
<MM> |
Ich bin beide Systeme gefahren, das Hardtail mit BionX (ein 250-HT mit 9 Nm) allerdings insgesamt nur ca. eine Woche lang (und das in 2 Tranchen); Gruber Assist hingegen kenne ich jetzt seit über zwei Jahren - u. a. bin ich damit den KitzAlpBike, also einen MTB-Marathon, gefahren (88 km / ~3800 hm), was allein schon vom Umfang her soviel ausmacht wie drei Tage mit dem BionX. ;) Trotzdem kann ich gern versuchen, speziell das Fahrverhalten zu vergleichen. A bissl was dazu hab' ich auf YouTube im 'Info'-Feld eingetragen, zitier's aber auch hier gern nochmals: «15 % Steigung stellen ein ideales Testgelände für elektrifizierte Mountainbikes dar. Für Nabenmotoren etwa bedeutet dies schon ein Überschreiten des optimalen Einsatzbereichs (liegt bei ca. 8 % Steigung), d. h. unter solchen Bedingungen wird ein Akku schon sehr stark belastet, gleichzeitig aber (bei Nabenmotoren) weniger Vorschub geleistet als etwa bei 10 % Steigung, weil ein Nabenmotor durch die fixe Übersetzung kein hohes Drehmoment mehr entwickeln kann. Elektromechanische Unterstützer wie das System von Gruber Assist hingegen profitieren genau unter solchen Bedingungen von der unverminderten Wirksamkeit der Gangschaltung sowie dem - zusammen mit dem Motor - verbauten Getriebe. Dadurch befindet sich die Motordrehzahl stets in einem optimalen Bereich, wodurch entsprechendes Drehmoment entwickelt und in Vorschub umgesetzt werden kann. Als hörbares Zeichen dieser Effektivität entwickelt das System dabei auch das charakteristische Heulen, wie man es entlang dieser (gekürzten) Fahrt in den unterschiedlichsten Ausprägungen (je nach lokaler Geländesituation) deutlich hören kann. Das Mountainbike ist übrigens ein Modell von Fuji Bicycles, welches inklusive Gruber Assist exakt 14,74 kg auf die Waage bringt.» Inwiefern kann die Schaltung die deutlich geringere Power des Grubers ausgleichen? Die Schaltung 'spürt' man sowohl in der Ebene als auch in der Steigung. Ich bin extra mal eine 36 km lange (fast flache) Strecke mit einem vergleichbar schweren Mountainbike so gefahren, daß ich nicht in Schwitzen komme. Um das zu erreichen, durfte ich ca. 20 km/h nicht überschreiten, d. h. es war eher ein 'Dahingondeln' denn ein Fahren. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug dann erwartungsgemäß 20 km/h. ;) Mit Gruber Assist läßt sich dasselbe Gefühl ('nicht ins Schwitzen kommen') auch für einen Durchschnitt von ca. 27 km/h erreichen, d. h. bei derselben gefühlten Anstrengung, bin ich zwischen 25 % und 30 % schneller. (Und hätte man eine größere Scheibe, ließe sich dieser Schnitt wohl noch weiter steigern.) Am Berg bzw. in der Steigung sinkt dieser Wert etwas. Konkret auf den Buchacker-Almweg bezogen schaffe ich 'in halbwegs angenehmer Manier' (also weit unterhalb vom Renntempo) 14 hm/min. Mit Gruber Assist sind's 17 - 19 hm/min - sagen wir 17. Damit wären's dann +21 %. Ganz grob gesprochen verhilft Gruber Assist also zu einer Geschwindigkeitssteigerung von 20 %. (In der Ebene tw. deutlich mehr, in der Steigung ziemlich genau 20 %.) Mit dem BionX 250-HT lassen sich in der Ebene (interessanterweise unabhängig von der Unterstützungsstufe, aber freilich mit 'angepaßtem Setup') ebenfalls locker 27 km/h erreichen; die Unterstützung geht dann mit etwas mehr Körpereinsatz bis ca. 32 km/h. Ab dann ist aber Schluß, mehr geht nicht, wobei das natürlich schon eine SEHR ordentliche Geschwindigkeit ist - da ist man locker auf Augenhöhe mit Rennradfahrern. Hat man in so einer Situation übrigens Rückenwind, wird man trotzdem nicht schneller, weil diese 32 km/h offenbar eine fix einprogrammierte Grenze darstellen. Man wird auf diese 32 km/h 'festgenagelt' - wie oben gesagt, mehr geht nicht. Das sieht mit Gruber Assist anders aus. Da sind bei Rückenwind - und entsprechend hoher Trittfrequenz - bis zu 37 km/h möglich, was eben das größte Kettenblatt zuläßt lt. seiner Entfaltung. Aber das sind 'Randphänomene', die ich jetzt nicht direkt zu den Fahreigenschaften zählen würde. Sehr wohl aber zählt wohl das Verhalten am Trail zum Fahrverhalten eines Mountainbikes. Und da leuchtet es unmittelbar ein, daß ein MTB mit Gruber Assist klar im Vorteil ist ob der geringeren Masse, die zudem zentraler angreift. Das mit BionX ausgestattete Specialized-Hardtail (ein 'Stumpjumper', Modell 2008), das ich fahren durfte, fühlte sich am Trail nicht wirklich sicher an. Und mit Trail meine ich Trails ab Schwierigkeitsstufe S2, wo's also z. B. auch mal über Wurzelstufen oder kurze felsige Passagen runtergeht. Da hat man das Gefühl, der Hinterbau 'schiebt einen runter' oder möchte einen links überholen, 'das Radl macht, was es will'. Ein kontrolliertes Fahren ist mit 18 kg und mehr Gesamtgewicht, wobei das Hinterrad allein schon über 5 kg wiegt, auf Bergabwegerln echt eine Herausforderung ans eigene Können... Bergauf gibt es auch einen 'Break Even', der die Einsatzbereiche der beiden Systeme voneinander abgrenzt. Man kann sich dazu diese Grafik betrachten (am besten mit 'view full size'): Der zweite Berg auf diesem per GPS aufgezeichnetem Diagramm, das die Seehöhe über Zeit darstellt, bildet akurat wieder den Buchacker-Almweg ab, wie ich ihn Ende September mit einem BionX 250-HT befuhr. Dieser zweite Berg fällt sofort durch seine zwei Linienzüge auf, wovon der erste steiler, der zweite flacher ausfällt. Durch die Achseinheiten bedeutet eine größere Liniensteigung hier höhere Vertikalgeschwindigkeit, eine geringere Liniensteigung steht dementsprechend für eine niedrigere Vertikalgeschwindigkeit. Der erste Linienzug deckt ca. 5 min Fahrzeit ab, während der die Vertikalgeschwindigkeit satte 1800 Höhenmeter pro Stunde (hm/h) betrug; der zweite Linienabschnitt zieht sich hingegen über satte 30 min hinweg, während der die Vertikalgeschwindigkeit aber nur noch ca. 1050 hm/h betrug, also um rund 40 % weniger als in den ersten 5 min. Der Grund dafür ist die Regelelektronik des BionX-Systems, die bei zu hoher Dauerbelastung den Strom und damit die Leistung drosselt. Der Effekt wird von vielen BionX-Nutzern beschrieben, ist also Fakt. Unterschiedlich hingegen ist die Zeit, die bis zum Einsetzen der Drosselung verstreicht. Diese hängt ganz offenbar davon ab, ob der Motor schon warmgefahren wurde, oder ob man einen Kaltstart hingelegt hat, also 'frisch aus der Garage heraus' gestartet ist. In diesem Fall kann es durchaus passieren, daß man mit BionX 400 hm in weniger als 15 min zurücklegt. Ist die Umgebungstemperatur außerdem niedrig, begünstigt dies die Dauer dieses 'Turbo Boosts', der so richtig Spaß macht. Aber echt SO WIRKLICH RICHTIG Spaß. Allenthalben muß man auf Schotterwegen dann in den Kehren bremsen, weil 20 km/h dafür einfach zu schnell sind und man ins Driften kommt, was naturgemäß nicht zu den Erfahrungswerten eines Radfahrers BERGAUF zählt. Ein Gruber-System kennt so einen 'Turbo Boost' nicht - auch nicht aus dem Stand heraus. 100 Watt mechanische Zusatzleistung sind nunmal deutlich weniger als ein knappes PS (>700 Watt!), die ein BionX in der Kaltphase bereitstellt. Das ist auch der Grund dafür, daß man mit BionX von einer roten Ampel weg jedes Auto locker stehenläßt ob der erstaunlichen Beschleunigung, die das System liefert. Auch das bildet einen enormen Spaßfaktor. Wenn man ein ideales elektrifiziertes Mountainbike zu spezifizieren hätte, würde wohl ein Gruber-BionX-Hybrid dabei herauskommen: BionX zum Anfahren und in der Ebene bis ca. 25 km/h, Gruber in der Ebene ab ca. 25 km/h, BionX die ersten ca. 10 min in der Steigung und für Steigungen um die ca. 8 %, Gruber für Steigungen ab ca. 8 %. - Für Trails wäre so eine überfrachtete Maschine aber letztlich gar nicht mehr zu gebrauchen... |
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